Vom 26. Juni bis 9. Juli fand im Texanischen Bryan-Collage Station mit dem YWC der grösste Werbeträger der AQHA für das Amerikanische Quarter Horse statt. Dieser internationale Event wird alle zwei Jahre in einem anderen Land durchgeführt. Durch die Corona Bestimmungen gab es im 2020 eine virtuelle Variante und im 2022 wurde der YWC um ein Jahr verschoben, da die USA diesen Cup durch die Bestimmungen nicht durchführen konnte. Um so mehr war es eine grosse Freude den YWC als kleine aber schlagkräftige Schweizer Delegation erleben zu dürfen. Teams aus 22 Ländern, 188 Youth Reiter, mehr als 200 Pferde und über 500 internationale Gäste waren die Akteure. AQHA, NCHA, NRHA, Banks Ranch, TQHA, Granda Farms, Stock Horses of Texas und Rocky Mountain Quarter Horses, um die «gewichtigsten» Sponsoren zu nennen, ermöglichten diesen unglaublichen Event. Ein erster Tag für das Erkunden der riesigen EXPO Anlage an der Leonard Road in Bryan.
Der zweite Tag galt der Opening Ceremony und dem Horse Draw an dem unser SQHA Youth Team eine Stallnummer mit den fünf zugelosten Pferden zog. Mit der Stallnummer 14 hatte Lea Tanner ein Glückslos gezogen.
Tees Dun It Good – Jake – hier mit Nicola Schölly
Sterling Assets – Sterling, der «Trumpf» für unser Team, erfolgreich vorgestellt von Lea Tanner.
Tamu WR Smartbalance–Biscuit unser Jungpferd im zugelosten Stall.
Und das fünfte Pferd war die Buckskinstute Sweet Blue Bar – Beau– hier beide mit Lea Imgrüth.
Ein erstes Kennenlernen der Pferde im Stall, beim Führen und unter dem Sattel. Bei jedem Pferd hatten wir die genauen Angaben zu den Disziplinen in denen sie bereits vorgestellt wurden, die Rufnamen und spezielles zu Equipment. Dann war der Stall zu dekorieren und mit der Planung für das Wochenende zu den ersten Vorbereitungen mit den Disziplinen war dann der Tagesabschluss.
Clinics für die Vorbereitung
Während dem ersten Wochenende und an zwei weiteren Tagen wurden die Teams von professionellen AQHA Horseman und Horsewomen für die Pattern in den einzelnen Disziplinen spezifisch unterrichtet. Die Coaches übersetzten und gemeinsam mit den Teamreitern wurde die Strategie für die Show`s in der kommenden Woche erarbeitet. In zwei grossen Expo-Hallen fanden die Clinic`s statt und eine zusätzliche grosse Reitfläche war für das Bewegen der anderen Pferde offen. Die Stuarts schauten in allem sehr genau hin. Die Texanische-Hitze war die grösste Herausforderung. In jeder Box hing ein Ventilator und überall wurde aktiv mit Rotoren die Luft zur Zirkulation gebracht. Die Wasserkübel mussten mehrfach gewaschen und frisch gefüllt werden. Täglich gab es grosse Eispackungen für den Cooler und die Getränke.
Die Trail Warm-ups` wie die Trail Show I und II wurden in der dritten Halle aufgestellt. Alles in diesem Land ist Big und Bigger, die Stangen wirken fast verloren auf dieser grossen Fläche. Mit den Pferden wurde sehr sorgsam geritten, da sie für die Teams zwölf Tage lang das ganze YWC Programm «mitmachten». Einige Teams hatten trotz Vorsicht Ausfälle zu beklagen durch lahme Pferde oder Augenentzündungen ausgelöst vom Staub und den Ventilatoren.
Cutting mit Schweizerpower
Nach dem wunderbaren 4. Platz zum Auftakt mit dem Trauffertanz ging es sensationell weiter. Enie Büngen holte sich am Cutting Tag den Reserve-Champion und damit sehr wichtige Punkte für das Team.
Nicola Schölly hatte ebenfalls einen tollen Ritt. Leider verlor er ein Rind, was Punkteabzüge bedeutete. Die Cutting Clinic und Show fand in Brenhem statt und wurde von der NCHA gesponsert. Auf dem Platz stand ein unglaubliches Vermögen auf AQHA Hufen. Zum Mittagessen gab es immer Mexican-Lunch-Variationen in Selbstbedienung sowie viel Getränke mit Eis.
In den weiteren Tagen waren wir wieder in Collage Station in den verschiedenen Expo Hallen unterwegs. Horsemanship, Reining Equitation und Trail waren die nächsten Themen in den Clinics. Für die beiden Show Tage gab es unterschiedliche Pattern mit gutem Schwierigkeitsgrad für die Reiter-Pferdepaare. Dreiviertel der Pferde waren ausschliesslich Ranchpferde. Ein Vorteil für die Vielseitigkeit, nicht immer einfach in spezifischen Disziplinen wie Trail, Hunter oder Equitation. Für die zugelosten Pferde waren teilweise passendes Material wie Sattel, Trensen, Gamaschen oder Pads vorhanden. Das meiste mussten die Teams auf einer Wunschliste eintragen und auf Aufruf konnte das Equipment abgeholt werden. Hunter-Ausrüstung, Showhalfter und Sättel waren die Knackpunkte die es zu lösen galt. Die Teams halfen einander aus. Zu Beginn ein echter Druckpunkt für alle Länderteams. Teamwork war sehr wichtig für das Training und in den Showvorbereitungen.
Eindrücklich war auch die Reining Show I und II mit jeweils zwei Kursen am Morgen, die von acht NRHA Professionell`s geleitet wurden. Bei der Einführung wurde das Pattern erklärt und auf wichtige Penaltys hingewiesen. Hierzu wurden eigens Reiningpferde ins EXPO Gelände gefahren. Damit es für jedes Land zwei Reiningpferde gab, wurden aus den Länderstallungen zusätzliche Ranchpferde dazugelost. Nicola Schölly ritt hier einhändig auf Shiners Fifth Avenue auf den sechsten Platz und holte weitere Punkte. Es wurden den Youth die zweihändige Zügelführung auf dem Bit erlaubt. Was jedoch nicht immer zum Erfolg führte. Die Pferde waren solid auf Gewichts- und Zügelhilfen (Neckreinig) trainiert. Alle Resultate der einzelnen Disziplinen sind unter http://aqha-youthworldcup.com ersichtlich. Unser zweites Reiningpferd war eine echte «Knacknuss». Es gehörte dem französischen Team und hatte seine Tücken. Enie ritt das Bestmögliche heraus. In der ersten Show hatte Lea Tanner mit Sterling Assets im Trail I den Championtitel geholt, sowie im Horsemanship und den Englisch Klassen weitere wichtige Punkte gesammelt.
Somit waren die Youth auf dem siebten Platz. Diesen galt es jetzt für den zweiten Show-Tag zu halten. Dies gelang durch weitere Punkte in den Disziplinen Showmanship, Trail, Horsemanship, Ranch Riding und englisch Klassen.
Am Sonntagmorgen war es Wirklichkeit: das SQHA Youth Team mit Enie Büngen, Sarah Höltschi, Lea Imgrüth, Lea Tanner, Nicola Schölly Muriel Rotzer und Elif Schleiniger als Trainerin und Mangerin hatten den sehr guten siebten Platz am Youth World Cup 2023 erreicht. Herzliche Gratulation für diese tolle Leistung und ein spezieller Dank geht an Nicolas Perrin, der das junge Team an diesem Event als Coach unterstützte. Der YWC braucht Trainerpower, Judges, Sponsoren und Volenteers, die ihre Zeit für diesen Anlass geben.
Der YWC ist für viele Jugendliche ein «once-in-a-Lifetime» Erlebnis, in dem sie ihr Land als Team vertreten, neue Freundschaften schliessen und für das eigene Leben wichtige Erfahrungen gewinnen. Die unglaubliche Vielseitigkeit der Quarter Horses tragen sie dabei in die ganze Welt. Auf ein neues Abenteuer!
Herzlichen Dank all unseren Sponsoren, ohne diese wäre dieser YWC nicht möglich gewesen!
Text und Fotos
Yolanda Facchin